PE-Folienobjekte
Das bekannteste Objekt aus der Reihe der PE-Objekte von nelo. ist der „Mantel“.
In der Ausstellung „Fülle-Klarheit“ in der bond gallery in Birmingham (GB) 1997 war es das meist veröffentlichte Objekt im Pressespiegel und veranlasste ein Fernsehinterview, das nelo. stellvertretend für die Künstlerinnengruppe aus Frankfurt gegeben hat.
Zuvor, schon im Entstehungsjahr 1994, kam das Objekt in einer Lese-Performance zur Eröffnung der Woche der offenen Ateliers in Frankfurt zur Geltung.
Der Mantel fand auch Eingang in die Ausstellung und Auswahl zum ersten Kunstpreis der Diözese Rottenburg-Stuttgart 1998. Insgesamt 347 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, sowie aus europäischen Nachbarländern, einschließlich Tschechiens und Slowakiens, beteiligten sich daran. Im Katalogtext des Diözesanmuseums „Blick auf Martin von Tours“ auf S. 19 heißt es zu nelo`s Objekt: „Alltagsstoff, Material für Verpackungen aus PE-Folien (Polyethylen) benutzte nelo. Eberhardt (Frankfurt a. M.) für seinen Mantel. Die Transparenz des Kunststoffs, wiewohl zum Gewöhnlichen heutiger Warenwelt gehörig, verleiht dem Mantel etwas Fremdartiges, ja Unwirkliches. Die Transparenz wird zum sinnlich erfaßbaren Träger von Transzendenz. In ähnlicher Weise der „Arte povera“ verpflichtet, in der kaum beachtete, schlichte Materialien gebraucht werden, …“
„Idol“, aus PE-Folien
„Idol“ ist eines der ersten Objekte, welches nelo. im Atelier im Frauenkulturhaus in Frankfurt am Main aus PE-Folien entwickelt hat. Verklebt und verfestigt wurden die einzelnen Schichten der Folien mittels Klebestreifen. Das Objekt hat die Maße 130x78x17 cm und ist, wie einige ähnlich organisch anmutende Objekte, die in der Folge 1994 entstanden sind, frei im Raum aufhängbar.
Bodenobjekte
Ebenfalls in dieser Arbeitsphase Anfang der 90er Jahre im Frauenkulturhaus entstanden eine Reihe von Bodenobjekten mit leichter Wicklung, wie „Verpuppung I“ mit den Maßen 136x52x30 cm.
Diese mumienhaften Gestalten fanden großen Anklang innerhalb einer Auswahl hessischer Künstlerinnen und Künstler, die im Kunstaustausch 1997 Elsaß – Hessen im Schloss Philipsruhe Hanau präsentiert wurde.
Hohlformen
In den Arbeitsaufenthalten in Birmingham (GB) und Krumlov (CZ) entwickelte nelo. überwiegend PE-Hohlformen, die in einem direkten Zusammenhang mit den Arbeitsorten und Transportwegen zu sehen sind. Durch die Aushöhlung oder auch Häutung von PE-Vollplastiken blieben duftig leichte Hüllen zurück. Sie bezeichnen verschiedene Entwicklungsstadien. Ähnlich den Kokons der Tierwelt lassen diese Hohlkörper Assoziationen zu wie Leer-Räume, neuer Lebensraum, Veränderung, Entfaltung. Die Folien sind Abfälle aus der Industrie. Nur noch ehemalige Transportaufkleber geben vereinzelt Hinweise auf bisherige Warenwege.
Innerhalb des Moldau-Stipendiums des Landes Hessen im Egon-Schiele-Zentrum in Cesky Krumlov entstand 1998, die Serie von transportkisten-ähnlichen PE-Objekten mit dem Titel Cargo. Diese Serie wurde durch die großen Steinquader im Hof des Egon Schiele Centrums angeregt.
Da es zu dieser Zeit keine Abfall-Folien vor Ort gab, bekam nelo. Folienabfälle für ihre Objekte extra vom Leiter des Kunstmuseums Passau nach Krumlov gebracht.
Sitzobjekte und weitere PE-Objekte
In „Land schafft Kunst“, einer internationalen SkulpturenMeile 2002 von Wiesbaden-Delkenheim bis Hochheim-Massenheim kamen nelo`s PE-Objekte in einer vielbeachteten Außeninstallation sprichwörtlich „zum Tragen“. Sie konnten von den Besucherinnen und Besuchern herumgetragen und bespielt werden. Zu diesem Skulpturenweg entstand ein Katalog, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V., Landesverband Hessen / Rhein-Main.
Nelo`s PE-Objekte fanden in den folgenden Jahren Eingang in Innen- und Außeninstallationen, u.a. z.B in der Ausstellung „naturen…, …kulturen“, einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt mit der Künstlerin Romana Menze-Kuhn, in der Kommunalen Galerie in Darmstadt 2004. Hier konzipiert als in der Installation wachsende Aussaat von Weizen in Plastikbehältnissen, die nelo. aus alten Druckfolien hergestellt hat.
Objekte in Performance
Gemeinsam mit der Künstlergruppe „Prompte Rührung“ entwickelte nelo. 1998 eine Performance mit dem Titel „Bergwerk“, die erstmals in der Ausstellung des BBK „Zeichen setzen im Dialog“ – „frankfurter künstler stellen aus im künstlerforum bonn“ aufgeführt wurde.
In dieser Performance wurden nelo`s Folienobjekte mit weiteren Materialien wie z.B. Federn, kombiniert. Auch das Spiel mit Schattenwirkungen taucht seitdem immer wieder in Ausstellungskonzeptionen und in der Malerei von nelo. auf.