Die Verscheuchte

Die Verscheuchte


Videoprojekt

2020 entwickelte Nelo. ein künstlerisches Video, das sich mit einem Gedicht von Stefanie Kemper und Else Lasker-Schüler auseinandersetzt.

Auf der Grundlage des Gedichts „Die Verscheuchte“ von Else Lasker-Schüler entstand ein künstlerischer Dialog. Stefanie Kemper spürte im Jahr 2019 dem Lebensweg Else Lasker-Schülers nach und schrieb eine poetische Antwort auf das o.g. Gedicht. Sie suchte die letzten Lebensorte Elses in Israel auf und begab sich entsprechend auf eine literarische Reise. Ihre Erlebnisse nahm sie in die eigene Poesie auf.

Nelo. bereiste im Dezember 2019 und im Januar 2020 ebenfalls Tel Aviv und Jerusalem, den letzten Wohnort Elses. Sie besuchte u.a. das Tichohaus, wo Else Lasker-Schüler (ELS) den 5. Teil ihres Theaterstücks „IchundIch“ im Garten verortete und erlebte das Rehavia-Viertel, in dem ELS zuletzt eine bescheidene Heimat fand.

ELS, die vor den Nazis aus Deutschland flüchtete und oft allein und mittellos dastand, umkreist Nelo. mittels Momentaufnahmen aus Israel, aber auch durch Ansichten aus dem Lebensumfeld als Künstlerin. Dies spiegelt sich in ausgewählten Momentaufnahmen, Ortserlebnissen wider, z.B. die Dunkelheit der Installation in Yad Vashem für die ermordeten Kinder oder die blaue Umgebung in einer Fußgängerunterführung, „Frei aber dein gefühl, fort fliegen möchte deine müde falterseele. Auf nachtkerzen flüchten – doch endet sie auf straßenlichtern einer fremden Stadt“ (Stefanie Kemper).

Die Kurzlebigkeit des Augenblicks, das schicksalhafte eilige Verschwinden, aber auch das Alltägliche einfangend, sich auf das Wichtige im Leben besinnend, sind die zentralen Aspekte in diesem Videoprojekt.

Ein besonderer Dank gilt Uta Eckhardt für die Mitwirkung am Projekt, da sie der Poesie ihre Stimme gegeben hat.